Hamsterlexikon

Das Hamstergehege

Als Gehege eignen sich Aquarien, die nicht höher sind als breit, Terrarien (evtl. muss man die
Streukante erhöhen) oder Eigenbauten. Folgende Mindestmaße müssen eingehalten werden:
– Zwerghamster (Hybride): 100x50x50 (bzw. 0,5m²)
– Roborowski Zwerghamster: 120x50x50 (bzw. 0,6 m²)
– Mittelhamster: 120x50x60 (bzw. 0,6 m²)
– Streifenhamster: 120x50x60 (bzw. 0,6 m²)
Ebenso ist auf die Streukante und eine ausreichende Belüftung Rücksicht zu nehmen. Bei dem
Kauf eines gebrauchten Geheges empfehlen wir aus Erfahrung nur Glasgehege, da sich
Holzgehege nicht besonders gut reinigen lassen. Günstige Glasbecken gibt es häufig bei ebay
Kleinanzeigen, ganz oft sogar zu verschenken oder für kleines Geld.
Für alle Gehege wird eine ausbruchssichere Abdeckung mit Luftschlitzen benötigt.
Das Hamstergehege sollte niemals komplett sauber gemacht werden, da dies zu viel Stress fürs
Tier bedeuten würde. Der Sand sollte regelmäßig ausgesiebt und Pippiecken gereinigt werden.

Beispielgehege:

Gehege Einrichtung:

Laufräder
Je nachdem wieviel man ausgeben möchte, ob man Holz oder Plastik bevorzugt, ob das Rad länger
laufen soll als „nur“; für ein Hamsterleben, oder ob die Hamsterhaltung einfach mal probiert werden
möchte, empfehlen wir Korklaufräder von Rodipet und Getzoo. Auch die Wodent Wheels und Silent
Runner von Rodipet sind super geeignet, werden allerdings nicht mehr produziert und gibt es nur
noch vereinzelt gebraucht (z.B. bei ebay Kleinanzeigen) zu kaufen. Die günstigere Variante aus Plastik
gibt es von Trixie in der 28cm Version bei Amazon im Dauertiefpreis für 7,99€.
Unabhängig vom Material ist darauf zu achten, dass es keinen Schereneffekt gibt und das Laufrad
eine durchgängige, geschlossene Lauffläche besitzt.

Mehrkammernhaus und andere Verstecke:
Ein Mehrkammernhaus mit mind. 2 Kammern gehört zur Grundausstattung eines jeden
Hamstergeheges. Das Haus kann selbst gemacht oder günstig im Knastladen gekauft werden.
Alternativ gibt es bei Rodipet und Getzoo Varianten mit mehr Kammern.
Mindestens ein weiteres Versteck mit einem Eingangsdurchmesser von 5cm (Zwerghamster) bzw.
7cm (Mittelhamster) sollte angeboten werden. Das können Verstecke aus Keramik oder Holz sein.
In Zooläden gibt es leider kaum geeignete Verstecke, da die meisten Häuschen aus Nadelholz
bestehen (das dunkelbraune Holz). Dieses Holz ist aufgrund der schlechten Verarbeitung und dem
Austreten von Harz sehr gefährlich.

Etagen und Stelzen:
Zubehör mit hohem Gewicht muss durch Stelzen oder einer Etage vorm Unterbuddeln geschützt
werden. Hierzu zählen zum Beispiel: Sandbad, Laufrad, Näpfe und andere Verstecke. Auch das
Mehrkammernhaus sollte mit Stelzen versehen werden.
Etagen und Rennbahnen kann man gerne selbst basteln. Es ist allerdings darauf zu achten, die Beine
mit geeignetem Leim (z.B. Ponal) anzukleben und nicht zu schrauben. Wenn Hamster die Schrauben
frei nagen, kann das sehr gefährlich werden.

Es ist auch darauf zu achten, dass eine Fallhöhe von 10cm (Zwerghamster) und 15cm (Goldhamster)
niemals überschritten wird. Hamster können Höhen nicht einschätzen und sich bei einem Sturz
ernsthaft verletzen.

Sand und Einstreu
Auch ein Sandbad mit Chinchillasand darf in keinem Hamstergehege fehlen. Hierfür kann man eine
Auflaufform oder ein Holzgefäß mit entsprechender Größe verwenden. Ebenso ist es möglich ein Teil
des Geheges abzutrennen und diesen mit Sand zu füllen. Das Sandbad sollte eine Mindestgröße von
20×20 (Zwerghamster) und 20×30 (MiHa) betragen. Wenn der Hamster gerne buddelt und es die
Größe des Geheges erlaubt, kann man auch einen Teil mit Terrarienerde gestalten.
Das Einstreuhöhe des Geheges sollte mindestens 20cm (Zwerghamster) bzw. 25cm (MiHa & Streifenhamster) betragen.
Das Einstreu muss komplett naturbelassen und ohne Duftstoffe sein. Wir empfehlen das Allspan von
Equipower. Das Einstreu kann auch gerne mit Heu geschichtet werden. Dieses gibt es in jeder
Zoohandlung zu kaufen.
Zum Nestbau können Heu, Kapok, Baumwolleinstreu oder Safebed angeboten werden. Hamsterwatte ist NICHT
geeignet.

Auslauf:

Wenn der Platz und die Umstände (andere Tiere in der Wohnung) es erlauben, kann man dem
Hamster einen Dauerauslauf anbieten. Darin können z.B. mehrere Buddelboxen mit Sand, Erde,
Streu, Maisspindelgranulat stehen, ein weiteres Laufrad und diverse Verstecke. Auch Brainbords oder
Korkröhren eignen sich hervorragend für mehr Abwechslung im Auslauf.
Mindestens ein Versteck sollte aber immer zur Verfügung stehen. Wenn der Boden recht kalt ist,
sollte man Hanffasermatten oder Korkplatten unterlegen, die gibt es z.B. bei Futterparadies für ca. 2€

Transportbox:

Außerdem wird eine Transportbox benötigt. Die gibt es in jedem Zooladen für 10€ in einer guten
Größe. Ihr solltet darauf achten, dass Einstreu vom Gehege und ein Versteck mit hinein passen.

Futter:

Artgerechtes Hamsterfutter gibt es ausschließlich online. Auf folgenden Internetseiten werdet ihr
bestimmt fündig: Mixerama, Futterkrämerei, Futterparadies.
Besonders bei diabetesgefährdeten Zwerghamstern (wie Hybriden) ist eine zuckerfreie Ernährung
sehr wichtig. Zuckerhaltige Leckerlis, wie Drops oder Knabberstangen mit Honig, haben also in
keinem Hamstermagen etwas zu suchen. Honig ist nicht nur ungesund, sondern kann auch die
Backentaschen des Hamsters verkleben. Auch Salzlecksteine gehören nicht ins Gehege, da diese zu
Schädigungen der Niere führen können.
Geeignete Leckereien, wie Blüten, Kräuter und Erlebnisfutter, könnt ihr ebenfalls im Internet
bestellen.

Auch Frischfutter (in erster Linie frisches Gemüse) sollte auf dem Speiseplan des Hamsters stehen.